
Märchen und Sagen weiterschreiben?
vor 21 Stunden
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Der NDR hat die Veröffentlichung unseres neuen Rattenfänger-Buches zum Anlass genommen, um über die Veränderung von literarischen Stoffen, speziell Märchen und Sagen – zu diskutieren. Während NDR 1 bereits am 25.11. das Thema im Radion behandelt hat, läuft der Fernsehbericht in "Hallo Niedersachsen" am Mittwoch, 26. November. Die Dreharbeiten fanden in der Hamelner Buchhandlung von Blum statt. Denn Buchhändlerin Michaela Jeretzky hatte den Wunsch an den Verlag herangetragen, ein neues modernes Kinderbuch zum Thema Rattenfänger auf den Markt zu bringen.
Unser Autor Gerd Wolf aus Göttingen und die italienische Illustratorin Marta Torretta erzählen in dem Buch "Flautino. Die Flöte des Rattenfängers von Hameln" die Rattenfänger Sage in Bild und Text nach. Allerdings wird die Geschichte nun aus der Perspektive der Flöte geschildert und die Erzählung erfährt eine überraschende Wende, indem Hamelns Kinder ihre Entführung inszenieren, um die gerechte Entlohnung des Rattenfängers zu erwirken. Ein schöner Kniff, der eine positive Lösung der Überlieferung bietet.
Verleger Jörg Mitzkat und Autor Gerd Wolf äußerten einhellig die Meinung, dass gerade diese mündlich überlieferten Stoffe weitererzählt, ausgeschmückt und verändert werden dürfen und vielleicht auch sollten. Denn der Zeitgeist fließe immer in die Vermittlung ein. Viele der bekannten Märchen und Sagen würden auf dem erzieherischen Mittel des Angsteinflößens beruhen.
Mit unserem Buch „Unglaubliches aus dem Weserbergland“ haben wir bereits einen Titel im Programm, der veränderte Märchen und Sagen aus dem Weserbergland enthält – der Autor Florian Körber hat überlieferte Märchen und Sagen zusammengefasst und neu für Kinder erzählt – unserer Meinung nach entspricht die Neuerzählung eigentlich dem Wesen von Märchen und Sagen, denn diese Stoffe sind jahrhundertelang mündlich überliefert worden und haben sich von Nacherzählung zu Nacherzählung im Sinne der jeweiligen Zeit verändert.


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