Amnestie, Integration und die Hysterie um die Kriegsverbrecher in der Adenauer-Ära
Am Beispiel von Hans Schmidt, Adjutant des KZ Buchenwald und SS-Hauptsturmführer erläutert Ernst Würzburger, wie sich die Beurteilung der Kriegsverbrecher-Prozesse durch die deutsche Bevölkerung im Laufe der ersten Nachkriegsjahre verändert hat. Nachdem der Nürnberger Prozess und die verhängten Strafen gegen die Führungsriege des NS-Regimes von der Bevölkerung allgemein akzeptiert wurden, stießen die Nachfolgeprozesse in breiten Kreisen auf Skepsis und Ablehnung.
Hans Schmidt wurde von der amerikanischen Militärgerichtsbarkeit 1947 zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung des Urteils im Jahre 1951 in Landsberg war die letzte Hinrichtung, die auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland stattfand. Die Beerdigung des aus Höxter stammenden Schmidt geriet mit mehr als 5000 Trauergästen auf dem Friedhof in Höxter zu einer politischen Demonstration. Für die Begnadigung Schmidts hatten sich auch zahlreiche Politiker eingesetzt; die Tageszeitung der Nachbarstadt Holzminden hatte diesbezüglich eine regelrechte Kampagne gestartet.
Der letzte Landsberger
PRODUKTINFO
ISBN13: 978-3-940751-97-3
Autor(en): Ernst Würzburger
Seitenanzahl: ca. 334
Format (H x B): 21,0 x 14,8 cm
Gewicht: 580 g
Produktform: Hardcover
Sprache: Deutsch
Veröffentlichung: 28.04.2015
Leseprobe: ansehenSCHLAGWORTE
Kriegsverbrecher; Nürnberger Prozess; Höxter; Buchenwald; NS-Regime; Hans Schmidt, Adjutant des Konzentrationslagers Buchenwald; SS-Sturmführer; Adenauer-Ära