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Jahrbuch Band 39 für den Landkreis Holzminden: Von der Homburg über den Revolutionär August Merges, Boffzen in der NS-Zeit bis zur Schule am Grimmenstein

vor 5 Tagen

2 Min. Lesezeit

Jörg Mitzkat

Das Jahrbuch für den Landkreis Holzminden ist keine Chronik, sondern ein Forum für Regionalgeschichte. In dem vom Heimat- und Geschichtsverein für Landkreis und Stadt Holzminden herausgegebenem Buch werden Aufsätze von Regionalforschern zu ganz unterschiedlichen historischen Themen veröffentlicht.

Inhaltlich bietet auch dieses Jahrbuch einen breiten Querschnitt durch Herrschafts- und Sozialgeschichte, Landeskunde, Kirchen- und Schulgeschichte bis zur Geschichte des „Dritten Reiches“.

Historikerin Gudrun Pischke widmet sich den Edelherren der Homburg und in einem zweiten Aufsatz dem Ort Merxhausen in den Schriftquellen des Mittelalters. Anhand eines Reservistenkruges behandelt Jan Schametat den Ersten Weltkrieg in der Region. Wolfgang Schäfer schreibt über den Revolutionär August Merges aus Delligsen, der 1919 in die Nationalversammlung Weimar gewählt wurde und später in Braunschweig politisch aktiv war. Nach 1933 ging er in den Widerstand, wurde 1935 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, 1937 wegen Haftunfähigkeit entlassen, starb er 1945 an Knochentuberkulose, in Folge der Misshandlung durch die Gestapo.

Uwe Spiekermann befasst sich in seinem Aufsatz mit Boffzen in der NS-Zeit – auf fast 30 Seiten mit zahlreichen historischen Abbildungen berichtet der Historiker über die Täter und ihre Opfer in dem Weserdorf. Dieser Aufsatz ist ein gutes Beispiel für den Wert des Jahrbuches als Publikationsorgan, denn bereits im Jahrbuch 2006 ist ein ausführlicher Aufsatz zur jüdischen Geschichte in Boffzen erschienen. Dieses Jahrbuch ist noch lieferbar.

Matthias Seeliger schreibt einerseits über das „zweite konfessionelle Zeitalter“ im Raum Höxter/Holzminden und thematisiert die Konflikte zwischen den „gesetzlich lutherischen“ auf der Holzmindener Weserseite und den Vertretern der katholischen Konfession im Raum Höxter in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seeligers zweiter Aufsatz ist ein reich bebildeter Nachruf auf das jüngst abgerissene Schulgebäude der Holzmindener Grimmensteinschule aus dem Jahre 1957.

Die Aufsatz-Serie über die katholischen Kirchengebäude im Landkreis Holzminden von Maria Kapp wird im aktuellen Jahrbuch durch einen Beitrag zur katholischen Kirche „St. Joseph der Werkmann“ in Delligsen komplettiert.

Neben einer Reihe kleinerer Aufsätze wird das Jahrbuch durch eine Dokumentation zu den Historischen Kulturlandschaften im Landkreis Holzminden von Hilko Linnemann und Christian Leiber (unter Mitarbeit von Klaus A.E. Weber) sowie durch die Bibliographie zur Geschichte des Landkreises abgeschlossen.

In ihrer Gesamtheit stellen die Jahrbücher des Heimat- und Geschichtsvereins für Landkreis und Stadt Holzminden eine schier unerschöpfliche Quelle für geschichtlich interessierte Menschen im Landkreis Holzminden dar. Fast alle bisher erschienenen 39 Jahrbücher sind noch beim Verlag Jörg Mitzkat erhältlich. Unter www.hgv-holzminden.de kann man in den Inhaltsverzeichnissen stöbern, um Aufsätze zu bestimmten Themen oder Ortschaften des Landkreises zu finden.

Das informative und mit mehr als 150 Abbildungen illustrierte aktuelle Jahrbuch kann ab sofort für 24,00 € über den regionalen Buchhandel oder beim Verlag Jörg Mitzkat



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