Februar 2021

Gesammeltes regionales Wissen

Die Jahrbücher des Heimat- und Geschichtsvereins für Landkreis und Stadt Holzminden sind keine Chroniken, sondern Aufsatzsammlungen zu unterschiedlichen regionalhistorischen Themen. Bereits seit mehr als 20 Jahren werden diese Jahrbücher vom Verlag Jörg Mitzkat publiziert. Über den Verlag sind aber auch fast alle älteren Bände noch erhältlich. 

Wer sich für die Geschichte von Stadt und Landkreis Holzminden interessiert, wird in den inzwischen 38 Bänden des Jahrbuches (darunter finden sich allerdings auch einige Doppelbände) unzählige tiefschürfende Aufsätze zu unterschiedlichen Themenbereichen finden. Beispielhaft für die Themenvielfalt der Jahrbücher steht der aktuell erschienene Doppelband:

Inhaltlich beginnt das Jahrbuch diesmal mit einem Aufsatz von Peter Albrecht über den Blick des braunschweigischen Herzogs Carl I. auf den Weserraum. In diesem Zusammenhang steht auch der Aufsatz von Detlef Creydt über „Das Zusammenwirken der Eisenhütten im Weserdistrikt unter besonderer Berücksichtigung der Stahl- und Eisenfabrik Holzminden“. Archäologische Eisenfunde waren es dann auch, die Detlef Creydt und Jan Schametat auf die Spur einer Schlacht im September 1761 bei Neuhaus brachten, über die beide Autoren in einem ausführlichen Aufsatz berichten. 

Matthias Seeliger geht der Frage nach, ob „Zichorienkaffee – eine Holzmindener Erfindung?“ sei. Mit der Existenz der einfachen Leute beschäftigt sich Jürgen Huck, der „Aus dem Leben ,eines Kleinkötners in Polle“ berichtet. „Wucherer an den Galgen? Die ,Burenschlachten’ im Raum Delligsen“, ein Aufsatz von Wolfgang Schäfer, beschäftigt sich mit den Konflikten zwischen Bauern und Arbeitern in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. 

Reinhard Krebs berichtet über einen sehr bekannten Schüler des Holzmindener Gymnasiums: „Wilhelm Raabes Gymnasialgeschichte(n)“. Und Maria Kapp (†) hat zum Abschluss Ihrer Beiträge zu den katholischen Kirchen im Kreis Holzminden „Die Katholische Kirche in Boffzen“ beschrieben. 

Erschütternd ist der ausführliche Beitrag Bernhard Gelderbloms über „Die Tragödie um die Familie der Jüdin Margarete Pieper aus Osterbrak bei Bodenwerder in der NS- und Nachkriegszeit“.

Das informative und mit mehr als 100 Abbildungen illustrierte Buch gibt es für 14,80 € hier im Shop oder im regionalen Buchhandel. 

2021 von Jörg Mitzkat